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„Elternschule“ – ein Film, der uns zeigt, wie es wirklich nicht geht – so darf man Kinder nicht behandeln

Liebe Eltern,
in wenigen Tagen, am 3.7.19 kommt in der ARD der Film „Elternschule“.
Ich habe den Film vor wenigen Monaten im Kino gesehen und kann Ihnen hier berichten: Ich habe es kaum durch gestanden zuzuschauen, was hier gezeigt und empfohlen wird, wie Kinder behandelt werden, um sie zu „therapieren“. Für mich ist diese Art, gegen Kinder hart und gnadenlos zu sein, schlicht und ergreifend seelische Misshandlung von Kindern; diese „Therapie“-Methoden sind vollkommen unnötig und verletzen Kinder von Neuem. Sie helfen außerdem den Eltern der Kinder nicht, zu verstehen, was eigentlich los ist, was hier bei allen Beteiligten an Ängsten und Befürchtungen seelisch vorgeht; und wie man schließlich ohne solche Härte zu einem guten, gemeinsamen Alltag kommt, in gegenseitigem Respekt, in Fürsorge für die Kinder und in guter Ruhe mit den Kindern; denn klar und wirklich verständlich ist, dass Eltern sich auch mit jüngeren Kindern nach Ruhe sehnen, das ist ein berechtigtes, elterliches Anliegen – aber es gibt sehr gute und menschlich liebevolle Wege zu mehr Ruhe und Gleichmaß mit Kindern im tägloichen Zusammenleben.

Ich mache so dermaßen gute Erfahrungen in der Beratung von Eltern (und ihrer auch kleinsten Kinder), dass wirklich alles gut wird, wenn man die eigentliche Not von Kindern versteht und man dann, mit den etwas größeren Kindern (sobald sie keine Säuglinge mehr sind), auf sinnvolle, gute Kooperation setzt. Ich erlebe seit zwanzig Jahren in meiner täglichen Beratung von Eltern und ihrer (schwierigen) Kinder: Alle Kinder sind so dermaßen loyale Verhandlungspartner! Wenn sich KInder im Kern in ihrer Not verstanden fühlen, machen sie bei Problemlösungen so klasse mit. Und jegliches Weinen bei den noch wirklich Kleinen braucht schlicht und einfach Trost. Seit 20 Jahren berate ich täglich mehrfach Eltern mit ihren (teils auch sehr jungen, teils sehr aus dem Lot gepurzelten) Kindern und ich habe wirklich kein einziges Kind erlebt, das grundlos weinte, zeterte oder sich bei diesem oder jenem sträubte; immer fanden wir Gründe und konnten diese ausräumen – mit dem Kind und nicht gegen das Kind. Und kein einziges Mal habe ich erlebt, dass ein kleines Kind grundlos weinte, und in keinem einzigen Fall, dass es weinte,  um seine Eltern zu terrorisieren.

Sehr ausführlich und mit den  diversen Details der Diskussion zm Film eingehend beschäftigt hat sich der Kinderarzt und Autor vieler , sehr guter Bücher zum besseren Verständnis von Kindern,  Dr.Herbert Renz-Polster.
Lesen Sie seine fundierten Kommentare zum Film und zur Diskussion über den Film unter

https://www.kinder-verstehen.de/aktuelles/elternschule-ein-rueckblick/

Sollten Sie den Film je anschauen, dann nur, um zu wissen, wie man mit Kindern KEINESFALLS umgehen sollte, denn von Anfang an ist ein kleiner Mensch ein voll und ganz fühlendes menschliches Wesen, das auf Bindung und Verstanden-Werden angewiesen ist. Manchmal, klar, brauchen Eltern und Kinder Hilfe, um besser zusammen ins Lot zu kommen;  diese Hilfe gibt es, aber viel liebvoller und dabei dennoch gut klar, aber sehr viel menschlicher und freundlicher als es in diesem Film gezeigt und empfohlen wird – mit wirklichem Verständnis für die Not von Eltern und Kindern, und mit der Suche nach Lösungen, die alle Not ernst nimmt, dann ann werden Tage und Nächte ruhiger – und die Beziehungen zueinander werden liebevoll und kooperativ stabil.
Trauen Sie Ihrer Mitmenschlichkeit und im Zweifelsfall den Erfahrungen jener Fachleute, die Ihnen mit Herz, Verstand und Gefühl zur Seite stehen.

Herzlich
Ingrid Löbner

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