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Kinder brauchen keine Förderung, sondern Spiel!

Zur Zeit werden Eltern unsicher, weil sie überall vermehrt für ihr Kind Förderkurse angeboten bekommen. Auch kleine Kinder haben inzwischen eine Woche mit mehreren Terminen. Ist das gut so? Wieviel Förderung brauchen Kinder tatsächlich, oder eben auch nicht?

Soll man mit Kindern Förderkurse besuchen oder doch nicht?

Man kann sich nicht oft genug klar machen, was die Hirnforschung herausgefunden hat:
Damit sich das menschliche Gehirn gut, heißt mit ausreichend vielfältigen Nervenbahnen in starker Struktur ausbildet, brauchen kleine Menschen vor allem zwei Dinge:
Erstens: stark genug geliebt zu werden  – dann wird das Gehirn mit Botenstoffen „geduscht“, die es hochaktiv machen, voller Freude. Das Phänomen kennen wir alle: Man hat bei den Lehrern leicht gelernt, die man mochte.
Zweitens: eine normal anregende Umgebung, in der Kinder etwas tun dürfen, da und dort mithelfen und vor allem stundenlang spielen dürfen.
Wenn ein Kind spielt, ist es hochkonzentriert, hochkreativ und dabei völlig angstfrei. Das sind genau die Zustände, die auch für später das Konzentrationsvermögen fördern, die gut wappnen gegen Angst, und die alles im Kopf des Kindes genau so ausbilden, dass es auf Dauer seine Fähigkeit, zu denken und sich etwas zu merken, optimal nutzen kann.

Die Natur hat vorgesorgt – sie sorgt für die menschliche Intelligenz, ganz aus kindlicher Lebenslust heraus!

Statt Fördern also: Spiel! Möglichst viel und stundenlang, am besten viel  unter Kindern. Im Spiel machen Kinder alles kinderleicht, aus Freude, Vergnügen und Spaß heraus. Sie durchleben 1000 Lernprozesse, ganz von selbst. Sie bewegen sich, sind erfinderisch, üben Sozial-Verhalten, haben tolle Ideen – und setzen alles um.

belle jeune fille faisant des bulles

Die Natur wartet nicht darauf, bis Pädagogen erst Kinder fördern würden.
Eigentlich logisch, oder? Der Grund, warum seit Tausenden von Jahren kluge Leute groß werden.  Das Interessante bei aller Entwicklung ist doch: Kinder haben Lust aufs Spiel und genau das bringt ihre Gehirn-Entwicklung optimal voran.

Wenn Sie weit zurückschauen wollen, schauen Sie sich die alten Kulturen an … da kommt man ins Staunen, was alles von Menschen hervorgebracht wurde, obwohl allein schon mal  die alten Ägypter ihre Kinder vor allem spielen ließen!

Wenn Sie nicht so weit zurück wollen, lesen Sie  möglichst viel von Astrid Lindgren: Maditas kleine Schwester Lisabeth, Lotta, das jüngste Kind der Kinder aus der Krachmacherstraße, Michel, Lillebror und Karlsson vom Dach, Ferien auf Saltkrokan – alles Geschichten, die erzählen, wie und womit Kinder vor dem Schulalter, aber auch im Schulalter, liebend gerne spielen. Genau so sind Kinder, auch heute noch, wenn man sie lässt; und niemand kann uns das so hautnah vor Augen führen wie Astrid Lindgren. Wenn Erwachsene diese Geschichten lesen, spüren sie wieder, wie es war, Kind zu sein – ganz genau so sind Kinder, wie Astrid Lindgren sie schildert, wie sie reden, denken, wonach sie sich sehnen und genau so werden sie auch heute noch klug.

Gute Rahmenbedingungen für phantasievolles Spiel von Kindern ist Förderung genug!

Wir Erwachsenen sind nur dazu da, gute Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Kinder stundenlang in ihr gemeinsames Spiel finden. Den Rest erledigen Kinder liebend gerne selbst – nachweislich!
Wer es genauer wissen will, kann das Buch des Hirnforschers Gerald Hüther lesen: Rettet das Spiel! Erst 2016 erschienen, bietet dieses tolle Buch eine brandneue Einweisung in menschliche Hirn-Entwicklung.

Oder auch seit 2016 mein neuestes Buch Gelassene Eltern-glückliche Kinder; da ist ein großese Kapitel drin, warum Kinder viel spielen wollen und müssen und was das in ihnen alles stabilisiert; 2017 kommt Band zwei: Erziehen mit Mut und Muße – was kleine Kinder wirklich brauchen (Verlag Fischer&Gann); damit der Stress ein Ende nimmt…. mit bestemWissen und  Gewissen der Eltern! Im diesem zweiten Buch antworte ich auf typische Fragen, die sehr viele Eltern beschäftigen. Situationen aus dem Alltag, der manchmal anstrengend ist.

Und wissen Sie was: Es ist wirklich so, meist hilft vor allem eines: Spielen, spielen, spielen!

Genau das  wollten wir doch auch, damals  als wir Kinder  waren –  oder hatten Sie als Kind Lust auf Kurse? Wahrscheinlich eher nicht, zum Glück nicht! Denn Spielen macht uns Menschen von Kindesbeinen an hochkarätig und intelligent.
Machen Sie sich zu Weihnachten eine Freude, kaufen Sie sich (am besten alle) die genannten Astrid Lindgren Bücher und lesen Sie sie in Ihren Weihnachtstagen, ganz für sich als Eltern – Sie werden Ihr Kind mehr verstehen und wissen, was es braucht, wonach es sich sehnt.  Weniger als Sie denken – aber Dinge, die ihm nahe, unter die Haut gehen – und das macht uns klug! Ganz ehrlich …
Viel Freude bei alledem und viel Spaß!
Bis bald wieder, Ihre
Ingrid Löbner

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