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Was tun, wenn kleine Kinder so eigensinnig sind?

Erstmal zur Frage: Was tun, wenn kleine Kinder so eigensinnig sind? Wieso sind sie oft so sehr darauf bedacht, dass sie auch mitbestimmen dürfen? Und soll man nun nachgeben, oder soll man streng sein?

kindEigensinnig sind sie, weil sie gerade erst auf eigenen Füßen stehen. Aufgrund dieser Tatsache entdecken sie, dass sie oft andere und ganz eigene Ideen haben als die anderen, besonders als ihre Eltern. Mit dem eigenen Stand spürt ein Kind auch deutlicher seinen eigenen Kopf, entdeckt seinen eigenen Willen.

So geht eben menschliche Entwicklung – das lässt sich nicht ändern und so waren wir alle mal, als wir klein waren. Und da kleine Kinder gleichzeitig spüren, dass sie immer wieder noch wacklig auf ihren Beinen sind und außerdem -klein wie sie noch sind – womöglich übersehen werden unter all den Großen, setzen sie vehement ihre Stimme ein und protestieren lautstark, damit man sie weder übersieht noch überhört. So verschafft man sich als kleiner Mensch Respekt.

Ja – das ist oft anstrengend – aber es macht nachsichtiger, wenn man mal versteht, dass ein Kind  für seinen Lebensweg ja ernsthaft einen guten eigenen Stand braucht und auch einen eigenen Kopf! Beides ist sehr wichtig, um langfristig „seine Frau“, „seinen Mann“ zu stehen. Wir alle ärgern uns darüber, wenn man bei Leuten erlebt, dass sie keinen Standpunkt haben, dass man bei ihnen nicht weiß, woran man ist. Damit das einem Kind möglichst nicht passiert, übt es ab der Zeit, in der es selbst auf seinen Füßen durchs Leben geht, sich zu vertreten.

Wie aber mit trotzenden Kindern gelassen umgehen?

Gut ist, oft genug Kompromisse zu finden. Drüber nachzudenken, wie und wo könnten wir uns in der Mitte treffen? Gibt es Dinge, die das Kind getrost selbst entscheiden kann, weil es mir gar nichts ausmacht, wenn etwas so läuft und gemacht wird, wie das Kind es gerne hätte? Man kann durchaus oft nachgeben, wenn man merkt, das Kind freut sich dran, dass es etwas bestimmen darf und mir als Erwachsenem macht es -genau betrachtet- gar nichts aus, dass etwas anders läuft als ich es zunächst vorhatte , weil die kindliche Sicht und der kindliche Wille mir nicht wirklich etwas Schwieriges abverlangen. Immer dann, wenn die Folgen kindlicher Vorschläge für mich als erwachsene Person tragbar sind und nur eine kleine Umstellung meiner Ideen brauchen, kann man ein Kind getrost entscheiden lassen.

Immer dann, wenn ein Kind die Folgen seiner Entscheidung noch nicht überschauen kann, oder eine kindliche Entscheidung mir als Erwachsenem alle möglichen größeren Umstände abverlangen würde (ich also ständig zum „Diener“ des Kindes würde), kann und sollte man getrost darauf bestehen, dass etwas jetzt besser so gemacht wird, wie Mama (Papa) das gerade sagt. „Mama(Papa) weiß das jetzt gerade besser als Du – deshalb müssen wir es jetzt gerade so machen, wie ich das für richtig halte“. Das stellt klar, dass immer wieder die Eltern noch den größeren Überblick haben, darum im Moment sie die „Bestimmer“ sind. Es ist gut, wenn ein Kind auch lernt, sich noch nach seinen Eltern richten zu müssen, denn dann weiß es, dass es durchaus auch – trotz eigenem Willen – ebenfalls auf andere achten muss und es nicht alles und auch nicht über jeden bestimmen kann auf der Welt.
Dazuhin ist diese Tatsache hilfreich, weil man dann nämlich auch noch ein Kind sein darf, also noch nicht Verantwortung übernehmen muss für Zusammenhänge, die man als kleiner Mensch noch gar nicht übersieht. Bißchen Mitbestimmung da und dort – und andererseits respektieren lernen, dass man in Gemeinschaft mit anderen lebt, die gute Gedanken haben und oftmals auch gute Entscheidungen treffen.

Um nicht zu oft und zu viel Streit zu bekommen, helfen meistens kindgemäße, etwas spielerische, auch verträumte Ideen  – dazu ein ander mal mehr.
Für heute – Tschüß

Ihre Ingrid Löbner

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