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OECD-Studie zur Teilzeitarbeit – Eltern wehrt Euch!

Diese Woche, Ende Februar, in den Medien, die neuen Ergebnisse einer OECD-Studie, Haupt-Aussage: In Deutschland arbeiteten im Vergleich zum europäischen Ausland immer noch sehr viele Mütter in Teilzeit. Es müssten mehr Betreuungsplätze geschaffen werden, damit sich das ändere. Wenn ich das höre (ich hörte es im Radio), ist mein erster Gedanke: Vielleicht sind die Mütter einfach auch klug? Und auch noch warmherzig? Weil sie spüren, dass sie Zeit mit ihren Kindern verbringen möchten? Sie außerdem merken, dass die Kraft in der Familie nicht ausreicht, wenn beide Eltern voll arbeiten und man die Kinder früh wegbringen muss?

Young businesswoman holding newborn crying babe while sitting with laptop and touching head with pained expression. Career mom suffering from migraine after working on pc and nursing crying child

Liebe Eltern – werdet laut und wehrt Euch!

Warum wird fast nur noch über mangelnde Plätze für Außer-Haus-Betreuung gesprochen und ganz selten über die Zeit, über das Maß an Ruhe, ausreichend gute Nerven, um als Eltern die Tage (und die immer wieder aufreibenden Nächte!!) mit (kleinen) Kindern nicht in Hektik und bei Bringen und Abholen zu verbringen, sondern in Muße Zeit mit Kindern zu haben? In den KiTas höre ich: „Wir haben nicht so viele Schöße für die Kleinen, wie wir sie eigentlich bräuchten …“. Es heißt, Frauen müssten arbeiten, um sich zu verwirklichen, um nicht von einem Mann abhängig zu sein, und um später nicht in Altersarmut zu landen. Ist es nicht auch Teil von Selbstverwirklichung, die eigenen Kinder zu erleben? Ich kenne Väter, die es sehr bedauern, dass sie wegen des Geldverdienens genau dafür wenig Zeit haben!

Mütter und Väter – widersprecht!

Es ist eine Binsenwahrheit, dass wir durch gemeinsame Kinder voneinander abhängig werden. Wer gemeinsame Kinder hat, hat ein Leben lang miteinander zu tun, das hört nicht auf – denn ein Leben lang wird man immer wieder aufeinander treffen und durch die Kinder verbunden sein (und sei es nur bei großen Anlässen wie Geburtstagen, Hochzeiten etc. …). Vielleicht wäre unterstützender, Paaren dabei behilflich zu sein, dass sie mit dieser starken Verbundenheit konstruktiver zurecht kommen? Und vielleicht sollte man anerkennen, dass die größere Zahl der Männer freundlich ist und sehr wohl bereit, ihr Geld mit ihren Partnerinnen zu teilen?

Dass es aber an der Zeit wäre, dass alle, die sich um Kinder kümmern (ob es die Mütter oder die Väter sind) einen starken, rechtlich verbrieften Anspruch auf finanzielle Unterstützung brauchen? Und: dass das Kümmern um Kinder eine wichtige Arbeit ist, die realistische Renten-Ansprüche zur Folge haben muss!?

Liebe Eltern – lasst Euch nicht weiter antreiben und lasst Euch die Zeit und Mühe für Eure Kinder  nicht entwerten!

Tretet dafür ein, dass Gesetze so gemacht werden, dass die, die sich um Kinder kümmern, wirtschaftlich gesichert sind, dass Zeit für Kinder möglich ist. Streitet mit Euren Abgeordneten darüber, dass Familien anders abgesichert werden, so dass man die eigenen Kinder auch um sich haben kann und man mehr Möglichkeiten bekommt, das Maß an Arbeit im Haus (auch das ist Arbeit!!!)  und an Arbeit außer Haus selbst, in eigener Entscheidung und nach eigenem Gusto einteilen zu können. Entwertet Eure Arbeit für Eure Kinder nicht, und Eure Art, solidarisch  zueinander als Partner zu sein. Man ist voneinander abhängig! Kinder zu versorgen geht nur solidarisch, gemeinsam.
Mehr zu allem, was und von allem wieviel kleine Kinder (übrigens: nicht nur kleine Kinder!) brauchen und warum wir für sie Zeit und ruhige Nerven brauchen, findet Ihr in meinem neuen Buch „Erziehen mit Mut und Muße“.

Bis es ab 20. März 2017 in den Buchläden ist, könnt Ihr  „Gelassene Eltern – glückliche Kinder“ genießen- denn: In Sachen früher Förderung solltet Ihr Euch auch nicht antreiben lassen! Warum Spielen Kinder bestens fördert – die Argumente hierfür findet Ihr ausführlich in meinem ersten, aber auch wieder im neuen Buch.
Bis bald wieder, Eure Ingrid Löbner

One Comments

  • Reply
    Ingrid Löbner

    Ingrid Löbner

    14. Juni 2017

    Herzlichen Dank für Ihre Nachricht – das freut mich sehr! Wenn Sie Lust haben, machen Sie andere Eltern auf die Seite aufmerksam; ich würde mich freuen, wenn Eltern widerspenstiger werden und sich nicht weiter antreiben lassen, sondern mehr Zeit für ihre Familie zugestanden bekommen.
    Herzliche Grüße
    Ingrid Löbner

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